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Immer häufiger wird in Fach-Artikeln die Kommunikation zwischen Pflanzen behandelt und sogar von Intelligenz ist die Rede. Doch was ist dran an diesen Aussagen?

 

Über bestimmte chemische und elektrische Signale können Pflanzen kommunizieren. Mit Duftstoffen, die über den Wind verbreitet werden, werden Insekten gerufen und angelockt. Das fängt bei der Biene und anderen Bestäubern an und geht bis dahin, dass spezielle Fraßfeinde eines Schädlings angelockt werden, die sich gerade von eben dieser Pflanze ernähren möchten. Duftstoffe können aber auch direkt zur Vertreibung eines Schädlings eingesetzt werden.

Pflanzen sind, wie andere Organismen auch, in der Lage auf äußere Reize zu reagieren. Obwohl Pflanzen an Ort und Stelle angewurzelt sind und somit nicht fliehen können, sind sie dennoch nicht wehrlos. Es gibt viele unterschiedliche Verteidigungsstrategien z.B. Dornen, Stacheln, Gifte oder welche, die erst zum Einsatz kommen, wenn sie gebraucht werden - um Ressourcen zu sparen. Erste Hinweise, dass Pflanzen kommunizieren können, gibt es schon seit ca. 30 Jahren. Forscher erklärten sich dieses Phänomen der "Kommunikation zwischen Pflanzen" damit, dass Pflanzen mithilfe flüchtiger Substanzen oder Duftstoffen kommunizieren, die der Wind dann verteilt.

 

Zwar besitzen Pflanzen keine Nervenzellen, dennoch sind sie dazu fähig, elektrische Signalen zu senden und diese weiterzuverarbeiten. Bekannte Beispiele sind wohl fleischfressende Pflanzen wie die Venus-Fliegen-Falle oder die Mimosen. Die Venus-Fliegen-Falle besitzt im Innern der Falle kleine Sinneshaare, die das Zuschnappen der Falle beim zweimaligen Berühren auslösen.

Diese Kommunikation geschieht nicht nur oberirdisch an der Luft, sondern auch unterirdisch über die Wurzeln. Über direkten Wurzelkontakt werden Informationen und Signale weitergegeben und verarbeitet.

Manche Pflanzen imitieren sogar bestimmte Insektenhormone und können bei Fraß der Insekten bei diesen schwerwiegende Entwicklungsstörungen auslösen. So beispielsweise die Larven des Seidenspinners: Diese können nach der Metamorphose ihre alte Hülle nicht mehr abstoßen und so kommt unter anderem zu Missbildungen.

Bis heute gibt es noch viel Ungeklärtes zu diesem Thema und die Forschung hat gerade erst begonnen tiefer in die Zusammenhänge einzutauchen…aber spannend ist es in jedem Fall.

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